Warum verpflanzte Haare & Grafts Monate nach der Haartransplantation wieder ausfallen können

Nach einer Haartransplantation wünschen sich Patienten möglichst schnell ein dauerhaftes Ergebnis. Doch viele sind besorgt, wenn transplantierte Haare nach mehreren Monaten – beispielsweise nach 9 oder 12 Monaten – plötzlich wieder ausfallen oder das Haarbild und die bereits erreichte optische Dichte vorübergehend dünner erscheinen.

Diese Entwicklung ist jedoch kein Grund zur Sorge. Tatsächlich ist sie ein natürlicher Teil des Haarwachstumszyklus. In diesem Artikel erfährst du, warum es zu diesen Schwankungen kommt und wie sich das Haar langfristig stabilisiert.

Video zur Erklärung: Aus welchem Grund fallen die transplantierten Haare & Grafts nach Monaten aus?

Im folgenden Video erkläre ich detailliert, warum transplantierte Haare nach einer Haartransplantation erneut ausfallen können und welche biologischen Prozesse dahinterstecken:

Was passiert nach einer Haartransplantation?

Transplantierte Haare durchlaufen mehrere Entwicklungsphasen, bevor sie vollständig im natürlichen Haarzyklus integriert sind:

  • Das sogenannte Shedding (Shedding-Phase): Unmittelbar nach der Haartransplantation fallen die implantierten Haare oft aus. Dieser Vorgang, bekannt als „Shedding“, ist eine normale Reaktion des Körpers auf den Eingriff.
  • Die Ruhephase (Telogon-Phase): Nach dem initialen Haarausfall tritt eine Ruhephase (Telogenphase) ein, die etwa 3 bis 5 Monate dauert.
  • Die Wachstumsphase (Anagen-Phase): Nach und nach beginnt das verpflanzte Haar nachzuwachsen, das endgültige Ergebnis ist nach ca. 12 Monaten ersichtlich.

Wieso fallen die transplantierten Haare neun bis zwölf Monate nach der Haartransplantation erneut aus?

Im Anschluss an eine Haartransplantation können einige verpflanzte Haarwurzeln (Grafts/Transplantate) nach einigen Monaten wieder in die Ruhephase übergehen.

Dies geschieht, da die transplantierten Haare während der Haartransplantation für mehrere Stunden nicht im Körper waren und sie sich nach der Transplantation erst wieder an den natürlichen Haarwuchszyklus adaptieren müssen.

Warum das Haar nach 12 Monaten besonders dicht aussieht – die anagene Synchronisation

Ein interessanter Effekt nach einer Haartransplantation ist die sogenannte Anagen-Synchronisation. Kurz gesagt bedeutet dies, dass die transplantierten Haare, wenn Sie das Wachstum begonnen haben, nach 12 Monaten so gut wie alle gleichzeitig in der Anagen-Phase (Wachstumsphase) wachsen, was folglich dazu führt, dass das Haar nach etwa 12 Monaten besonders voll erscheint.

Doch sobald etwas nach 12 – 15 Monaten der natürliche Haarzyklus einsetzt, beginnt sich das Wachstum individuell zu regulieren, wodurch 10-20% der transplantierten Haare erneut in die Telogenphase (Ruhephase) fallen, was vorübergehende Veränderungen in der Dichte verursachen kann.

Stabilisiert sich das Ergebnis langfristig?

Ja! Auch wenn es nach etwa einem Jahr zu leichten Veränderungen in der Haardichte kommen kann, bleibt die Gesamtzahl der Haare langfristig stabil. Es handelt sich um einen natürlichen Zyklus, den jeder Mensch erlebt – unabhängig davon, ob eine Haartransplantation durchgeführt wurde oder nicht.

Das bedeutet: kein Grund zur Panik! Das Haarwachstum normalisiert sich im Laufe der Zeit.

Feststellung: Vorübergehender Haarausfall nach der Haartransplantation ist normal

Zusammenfassend kann gesagt werden: Wenn transplantierte Haare einige Monate nach einer Haartransplantation erneut ausfallen, ist das **kein Grund zur Sorge**. Es handelt sich um eine natürliche Anpassung an den normalen Haarzyklus.

Geduld ist entscheidend! Das finale Ergebnis stabilisiert sich langfristig, und die transplantierten Haare wachsen dauerhaft weiter.