Haartransplantation Risiken: Wie gefährlich ist eine Haar-OP?

Gefahren Leitfaden Beispiel Fliessbandarbeit ISHRS
Risiken einer Haartransplantation: Höhere Gefahren für eine misslungene Operation mit niedriger Erfolgsquote durch Massenabfertigung bei Billig-Anbietern Quelle ISHRS.org

Viele Frauen wie Männer haben Haarverlust und leiden dadurch bedingt an Geheimratsecken, lichtem/dünnem Haar oder Glatze. Das Ziel und Wunsch ist in den meisten Fällen möglichst volles Haar, weshalb auch damit unweigerlich der Gedanke an eine Haartransplantation geweckt ist. Mit dem Trend Haarverpflanzung (Unterkategorie plastische Chirurgie) hat sich zudem herumgesprochen, dass die transplantierten Haare heutzutage bei einem erfahrenen Spezialisten der Natur sehr nahe kommen und die Resultate sehr natürlich aussehen.

Viele Anbieter, verstärkt die Billig-Kliniken für die FUE Haartransplantation Methode (Follicular Unit Extraction) wie beispielsweise in der Türkei, preisen allgemein die Eigenhaartransplantation als nahezu komplikationsfrei an.

Aber die Risiken einer Haartransplantation sind hoch, insbesondere wenn der behandelnde Arzt unerfahren ist, oder die OP gar komplett durch unerfahrene Assistenten durchgeführt wird, wie jüngst tatsächlich in Deutschland geschehen und Stern.de über das Urteil von zwei Schwestern wegen illegaler Haartransplantation berichtete.

Es ist nichts Neues, dass kosmetische Eingriffe als komplikationslos vermarktet werden, und gerade die Haarchirurgie und Behandlung von erblicher Alopezie ist da keine Ausnahme. Da es sich hierbei nicht um medizinisch notwendige Verfahren handelt, werden ihre potenziellen Risiken gerne verschleiert, wenn nicht gar verschwiegen. Seit dem beginnenden Eigenhaarverpflanzung-Boom vor ein paar Jahren haben sich bereits auch etliche Stars und Prominente operieren lassen.

Kann eine Haartransplantation schiefgehen?

Aber nicht immer wurde dabei das erwünschte Resultat erzielt, wie es etwa die Schweizer-Illustrierte.ch über den Star Robbie Williams schreibt, wessen Haartransplantation kein befriedigendes Resultat erzielt hat. Es ist leider nichts Weiteres über die Expertise und Erfahrung seitens des Operateurs von Robbie Williams bekannt, aber Fakt ist:

In unerfahrene Hände kann eine Haarverpflanzung schiefgehen. Es kann nicht nur zu unbefriedigenden Resultaten führen, sondern sogar einen fatalen Schaden anrichten (lesen Sie dazu auch unseren Artikel „misslungene & verpfuschte Haartransplantation: Was tun bei OP Pfusch?“ ) und umgekehrt lassen sich die Gefahren minimieren, durch die Wahl eines ausreichend erfahrenen Spezialisten!

OP Risiken minimieren durch die Wahl eines erfahrenen Spezialisten - Hairforlife.ch
OP-Risiken minimieren: Durch die Wahl eines erfahrenen Spezialisten lassen sich die Risiken der Operation auf ein Minimum minimieren

Wie hoch ist das Risiko für eine misslungene, verpfuschte Haarverpflanzung, wie gefährlich ist eine Haar-Operation, wie hoch ist die Erfolgsquote und wie lassen sich die Gefahren minimieren und negative Erfahrungen vermeiden? Mehr darüber hier auf Hairforlife, inklusive Experten-Interview mit Dr. Bijan Feriduni.

Beispiel misslungene OP mit Klobürsten Design - negative Erfahrungen vermeiden Hairforlife.ch
Risiken einer Haartransplantation im Haaransatz: Beispiel misslungene und verpfuschte Behandlung mit Klobürsten Design in Haarlinie und vorderem Drittel – negative Erfahrungen vermeiden Hairforlife.ch

Ist eine Haarverpflanzung gefährlich?

Viele Haarausfall-Betroffene fragen sich, ob eine Haartransplantation gefährlich ist. In ungeübten und unerfahrenen Händen, ja.

Die größten Gefahren liegen bei einer Billig-Klinik in Klobürsten-Look, Mottenfraß und Fußballfeld-Optik, schlechte Anwuchsrate, falsche Wuchsrichtung und unnatürlicher Haaransatz, Narbenbildung etc.. Schuld daran ist mangelhafte Ausbildung, da das Fachgebiet Haarchirurgie momentan noch an keiner Universität gelehrt wird. Bei der Wahl eines geeigneten Arztes sind dessen Qualifikationen und Erfahrung ausschlaggebend. Die Qualifikationsmerkmale des durchführenden Arztes tragen zu einem hohen Risiko bei. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Wahl eines renommierten, spezialisierten Haarchirurgen mit herausragenden Fähigkeiten, dessen gelungene Resultate belegt sind.

Die gewählte Methode (FUE oder FUT Methode) sowie die verwendeten Instrumente oder medizinischen Geräte tragen genauso wie die Fähigkeiten und Qualifikationen des Arztes zu einem bestmöglichen Ergebnis bei. Die Wahrscheinlichkeit von Behandlungsfehlern ist bei einem unerfahrenem und weniger bekanntem Arzt sehr viel höher als bei einem qualifizierten und bekannten Spezialisten. Wichtig für eine schonende und optimal verteilte Entnahme der FUS (Follicular Units, Grafts, Haarfollikel) sind herausragende Kenntnisse des behandelten Arztes.

Haartransplantation Risiken und verpfuschte Operationen

Misslungene FUE Haartransplantation

FUE Haartransplantation Risiken:  Misslungene OP in der Türkei mit ausgebeutetem Haarkranz
Misslungene FUE Haartransplantation in der Türkei mit ausgebeutetem Haarkranz und unschönem Hinterkopf – es wurden zu viele Haarwurzeln entnommen

Wenn die Transplantate beim FUE Verfahren/Follicular Unit Extraction (FUE Haartransplantation) maschinell durch einen unerfahrenen Arzt oder technisch nicht ausgereifte Geräte entnommen werden, besteht die Gefahr, dass deutlich sichtbare abgeerntete Areale, die an ein Fußballfeld erinnern, entstehen. Gleiches gilt, wenn unerfahrene Assistenten am Werke sind.

Risiko einer breiten Narbe nach FUT (Streifenhaarverpflanzung) 

FUT Technik (Follicular Unit Transplantation) und Narben Hairforlife.ch
Haartransplantation Risiko bei der FUT Technik – lineare Narben am Hinterkopf

Die operative Entfernung eines Hautstreifens am Hinterkopf (FUT-Methode – Follicular Unit Transplantation, auch als Streifenhaarverpflanzung bezeichnet), welch ebenso mit einigen Gefahren einhergeht, dient der Gewinnung der benötigten FUs/Grafts genauso wie eine maschinelle Entnahme bei der FUE Technik. Auch bei dieser Methode sind wieder besondere Fähigkeiten vonnöten.

Wenn Hautstreifen für die Gewinnung des FUs/Transplantate operativ entfernt werden, tragen die Patienten ggf. auch mal unschöne Narben davon, wenn beispielsweise die Kopfhautelastizität gering ist und in solchen Fällen drohen ebenso unangenehme oder schmerzhafte Spannungsgefühle, die zwar irgendwann vergehen, aber dennoch langwierig sein können. 

Risiken einer Haartransplantation: Was spricht dagegen?

Eine unnatürliche Haarlinie fällt sofort ins Auge und zeugt von einem gravierenden Fehler vom Chirurgen. Ein paar weltweit anerkannte Chirurgen haben sich auf die Haarliniengestaltung spezialisiert und es ist immer ratsam solch einen Spezialisten zu kontaktieren, ansonst besteht das Risiko von unnatürlich angelegten Haarlinien. Insbesondere ist von dem Haaroperateur eine möglicherweise fortschreitende androgenetische Alopezie zu beachten und es ist auf ausreichend verbleibende Graftreserven zu achten, sonst könnten in der Zukunft große kahle Stellen und nicht ästhetisch aussehende inselähnliche Areale entstehen.

Die Hautöffnungen für die verpflanzten Haare (Transplantate) sollten immer von dafür ausgebildeten Fachärzten, ein Haarchirurg gesetzt werden. Gefährlich allerdings, wenn jedoch in einer Klinik solche Eingriffe von nicht medizinischem Personal durchgeführt werden. Durch die mangelhafte Erfahrung und das unzureichende Wissen können die Transplantate bei Eingriffen von nicht medizinischem Personal falsch eingesetzt oder einige gar vergessen werden. Die meisten und auch größten so wie schwerwiegenden Fehler entstehen oftmals bei den Eingriffen von nicht qualifiziertem Personal, da es ihnen an Erfahrung mangelt. Auch Saldo.ch warnte bereits darüber, für eine Haartransplantation besser zum Arzt zu gehen.

Interview mit Dr. Bijan Feriduni über die Risiken von Haartransplantation

Der deutsche, langjährig erfahrene Haarchirurg Dr. Bijan Feriduni hat mit Andreas Krämer ein Interview geführt. Hier ein Ausschnitt des Interviews bezüglich der Risiken einer Haarverpflanzung, über misslungene Haartransplantationen und über Korrekturen:

Misslungene Haarverpflanzung mit niedriger Erfolgsquote und negativen Erfahrungen 

Schuld an einer misslungenen Eigenhaarverpflanzung mit niedriger Erfolgsquote und negativen Erfahrungen wie schlechter Anwuchsrate können Behandlungsfehler während der OP sein, von schneller und/oder fehlerhaften Entnahme wie mit nicht geeigneten Extraktionsinstrumenten, oder gravierende Fehler bei der Lagerung oder aber auch Umlagerung der Grafts, falsches Anfassen, oder Fehler beim Einsetzen. Die Gründe einer schlechten Anwuchsrate können sehr vielfältig sein. Auch qualitativ schlechte Spenderhaare könnten ein Grund sein, weshalb Haarchirurgen beispielsweise bei Vorliegen von vielen miniaturisierten Haaren im Haarkranz erst gar nicht operieren sollten. Ein paar weitere Gründe für eine schlechte Anwuchsrate können starkes Rauchen sowie Diabetes sein.

Haartransplantation Risiken und die häufigsten Folgen, Begleiterscheinungen und Komplikationen

Hügelbildung oder Vertiefungen können in Folge chirurgischen Fehler entstehen. Solche Makel können den Patienten im Nachgang psychisch sehr belasten. Damit es jedoch nicht zu solchen Vertiefungen kommt, sollten die Transplantate beim Einsetzen höher als die normale Kopfhaut liegen, damit sie später auf gleicher Höhe liegen. Diese Vertiefungen einer verpfuschten OP lassen sich später nur sehr schwer korrigieren. Bei Hügelbildung läuft es genau gegenteilig ab. Hügelbildung entsteht meist dann, und ebenso gilt als gefährlich, wenn die Transplantate viel zu hoch eingesetzt werden, ebenso wenn die Empfangsöffnungen zu klein sind. Wenn Transplantate beschädigt werden, kann dies ebenso wie das Einsetzen von zu großen Transplantaten zu solch einer Hügelbildung führen. Auch hier gestaltet sich die Korrektur kompliziert. Eine Möglichkeit, um Hügelbildung zu korrigieren ist, die höhere Haut bündig mit der normalen Kopfhaut abzutrennen. Dies gestaltet sich jedoch sehr schwierig, da es sich um einen Eingriff am Kopf handelt und kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Risiko FUE Billigfabriken mit Massenabfertigung

In den meisten Anbietern werden mit FUE Haartransplantation (Follicular Unit Extraction) 4.000 bis 5.000 follikuläre Einheiten (FUs/Transplantate) entnommen und neu verpflanzt. Dies nicht wie bei manchen internationalen Spezialisten über 2 oder 3 OP Tage. In Billigkliniken werden für solche Operationen oft nur wenige Stunden benötigt und nicht unüblich, dass sogar zeitgleich an den Nachbar-OP-Tischen oder Nachbar-OP-Räume andere Patienten operiert werden – oft durch nichtärztliches Personal, was vermehrt Komplikationen zur Folge hat. 

Die Gefahr einer niedrigen Erfolgsquote

Um bei der Haartransplantation Zeit zu sparen, werden oft wichtig Arbeitsschritte nur oberflächlich durchgeführt oder am Ende gar ausgelassen, was das Risiko einer niedrigen Erfolgsrate stark erhöht. Nicht nur die sorgfältige Entnahme der Transplantate spielt eine wichtige Rolle für eine gute Erfolgsquote der Haartransplantation, sondern auch die Lagerung und wie schnell diese weiterverarbeitet werden. Des Weiteren ist es wichtig, ob die Transplantate mit einmal oder in Etappen eingesetzt werden und ebenso wichtig, ob die Transplantate während des Eingriffs regelmäßig feucht gehalten werden.

ISHRS Beispielbilder und Bildgalerie mit Warneffekt

Aufgrund der weltweiten Problematik, dass in vielen Ländern Billig-Anbieter wie Pilze aus dem Boden schießen und Fälle von misslungenen FUE-OPs mit oft schwerwiegenden negativen Erfahrungen stark angestiegen sind, hat die ISHRS eine Kampagne Fight the fight gegen Billigkliniken ins Leben gerufen. 

Schauen Sie sich unten stehende Bildgalerie von misslungenen FUE-Haartransplantationen mit warnendem Effekt an: 

Haartransplantation Nachteile und Nebenwirkungen

Eine Haartransplantation kommt auch immer mit sehr vielen Nebenwirkungen daher. Einige Nebenwirkungen können Schmerzen oder geringere Dichte nach der Behandlung sein.

Das große Problem ist aber, dass man im Allgemeinen solche OP-Fehler von Patienten, die sich solch einem Eingriff im Ausland unterzogen haben, in Deutschland nicht beheben kann. Eine große Gefahr sind falsche Diagnosen, da sich Haartransplantationen nicht für jede Art von Haarausfall eignen und ein Nachteil, dass keine jugendlichen Dichten wie mit 18 Jahre mehr erzielt werden können.

Daher ist vor einer Haartransplantation eine ausführliche Analyse der Haarsituation und des persönlichen Haarausfalls unverzichtbar. Falsche Erwartungshaltung und lückenhafte bis gar keine Aufklärung sind ebenfalls eine sehr große Gefahr, da Patienten meist ein zu unrealistisches Ergebnis für sich vor Augen haben. Unzureichende Hygiene können zu Infektionen führen.

Vor allem sollten Patienten nach der Untersuchung die Transplantate behutsam behandeln, da diese sonst rasant wieder ausfallen können. Auch Ärzte sollten eine ordentliche, fachgerechte und sorgfältige Nachuntersuchung durchführen. Die häufigsten Begleiterscheinungen sind:

  • Infektionsgefahr: Wie auch bei vielen anderen Operationen besteht bei einer Haartransplantation eine Infektionsgefahr, jedoch ist bei solch einem Eingriff die Wahrscheinlichkeit dennoch geringer als bei anderen OPs, da die Kopfhaut stark durchblutet wird.
  • Schwellungen: Es können Schwellungen (größtenteils im Stirn- und Augenbereich) entstehen, welche aber nach einigen Tagen wieder verschwinden und durch Gabe von Kortison-Medikamente minimiert werden können.
  • Spannungs- und Taubheitsgefühl: Diese können für den Patienten überwiegend direkt nach dem Eingriff auftreten.
  • Narbenschmerzen: Vor allem bei der FUT Methode kann die Wundheilung für einen gewissen Zeitraum Schmerzen.
  • Krustenbildung nach der Haartransplantation: Im operierten Bereich entstehen nach dem Eingriff kleine Krusten sowie können ggf. Pickel und kleinere Entzündungen entstehen, welche in der Regel aber nach 14 Tagen von alleine wieder verschwinden.
  • Shock Loss: Der sogenannte Shock Loss umschreibt die Begleiterscheinung des Gewebetraumas entstanden durch die OP (Betäubung, Unterspritzungen etc.), welches im benachbarten und noch behaarten Hautbereich auftreten kann. Das Gewebetrauma rund um die bestehenden Haare führt in dieser Region oft zu Haarausfall, in der Regel ist dieser Effekt allerdings meist jedoch nur temporär Natur (abhängig davon wie dünn bzw. wie angegriffen durch erblichen Haarausfall die bestehenden Haaren bereits sind).

Risiken bei Haartransplantation Fazit: Sicherheit durch erfahrene Experten

Fazit: Haartransplantationen können eine gute Lösung für Haarausfall sein, aber sie bergen nicht fachmännisch durchgeführt auch hohe Risiken.

Die Auswahl eines erfahrenen und qualifizierten Spezialisten ist entscheidend, um Komplikationen und unzufriedenstellende Ergebnisse zu vermeiden. Billigkliniken und unerfahrene Anbieter können zu unsachgemäßer Haarliniengestaltung, Narbenbildung und anderen Problemen führen.

Vor einer Haartransplantation ist eine ausführliche Analyse der Haarsituation und des persönlichen Haarausfalls notwendig, um die geeignete Behandlungsmethode zu bestimmen.

Die Wahl eines renommierten Haarchirurgen mit nachweislich erfolgreichen Resultaten kann die Wahrscheinlichkeit von Behandlungsfehlern und Enttäuschungen stark reduzieren.

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