Den Gedanken an eine Glatze verbinden die meisten Menschen vor allem mit Männern. Aber auch Frauen können an Haarausfall, Geheimratsecken und hohe Stirn leiden. Die Ursachen für diesen Haarausfall sind vielfältig und können in unausgewogener Ernährung, Stress oder der Menopause liegen. Doch der erbliche Haarausfall ist auch bei Frauen eine der häufigsten Ursachen, denn über 40 % aller europäischen Frauen zeigen Anzeichen eines anlagedingten (androgenetischen) Haarausfalls. Ein weiterer Teil von ihnen leidet an Geheimratsecken und andere haben von Geburt an eine hohe Stirn. Dementsprechend groß ist auch die Nachfrage und Suche nach Tipps & Informationen zu Haartransplantation beim weiblichen Geschlecht, wie sich z.B. laut Blick.ch auch Kim Gloss zu einer Haartransplantation entschloss.
Eine Haartransplantation kann eine effektive Möglichkeit sein, um das Selbstbewusstsein wiederzuerlangen. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie über Haartransplantationen bei Frauen wissen müssen.
Die wichtigsten Faktoren des Haarausfalls bei Frauen
Das Ausmaß des Haarausfalls bei Frauen ist sehr komplex, und es sind oft umfangreiche Vorabtests zur Klärung der wahren Hintergründe erforderlich. Die gängigsten Auslöser sind Kopfhauterkrankungen, auch Eisenmangel, Schilddrüsenstörungen, eine Schwangerschaft, psychologischer Druck, Medikamenteneinnahme, Hormonumstellung und Zuckerkrankheit oder eine einseitige Ernährungsweise.
Typen von Frauen Haarausfall
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Haarausfalls bei Frauen. Die gängigsten sind:
- Androgenetische Alopezie: Dies ist der am häufigsten auftretende Haarausfall bei Frauen. Er tritt aufgrund von Hormonveränderungen auf und führt zu einer schrittweisen Verdünnung der Haare auf dem Kopf.
- Alopezie areata: Diese Art von Haarausfall tritt aufgrund von Autoimmunerkrankungen auf. Dabei fallen die Haare in runden oder ovalen Flecken aus.
- Vernarbende Alopezie: Diese Form des Haarausfalls ist sehr selten und tritt aufgrund von Entzündungen auf. Sie führt zu dauerhaften Narben und Verlust der Haarfollikel.
Die androgenetische Alopezie bei Frauen
Gerade für Frauen spielt das ästhetische Empfinden eine große Rolle. Das gilt primär, wenn es um das eigene Aussehen geht. Ein bedeutungsvoller Faktor für attraktives Aussehen sind dabei kräftige und volle Haare. Schöne, volle und kräftige Haare stehen für Weiblichkeit. Durch die androgenetische Alopezie gehen allerdings nicht nur die Haare, sondern auch häufig ein Stück Weiblichkeit und Attraktivität verloren. Dies wiederum ist der häufigste Grund, weshalb die betroffenen Frauen eine Haartransplantation (Eigenhaarverpflanzung) in Erwägung ziehen.
Im Unterschied zum männlichen androgenetischen Haarausfall sind bei Frauen nicht zwingend die Androgene verantwortlich. Aktuelle Forschungsergebnisse lassen die Vermutung zu, dass eine reduzierte Aromataseaktivität zu einer geringeren Östrogenbildung und in der Folge zu Haarausfall führt. Die Aromatase ist dabei das Enzym, welches die Umsetzung von Testosteron zu Östradiol bzw. von Androstendion zu Östron beeinflusst. Dabei ist die Aromatisierung der Androgene der entscheidende Schritt der Biosynthese von Östrogenen. Die weiblichen Sexualhormone Östrogene unterstützen den Wuchs der Haare, weshalb eine verringerte Östrogenbildung den erblichen Haarausfall bei Frauen verstärken kann.
Der Verlauf des Haarausfalls bei Frauen
Der Verlauf des Haarausfalls bei Frauen weicht stark vom typischen männlichen Haarausfall ab. Der männliche Haarausfall wird durch das Hamilton-Norwood-Schema dargestellt. Bei Frauen dagegen entwickelt sich der Haarausfall häufig vom Mittelscheitelbereich ausgehend. Anschließend breitet sich der Haarausfall in Richtung des Hinterkopfes und des Haaransatzes aus. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich der Haarausfall dann auch seitlich fortsetzen. In vielen Fällen kommt es zusätzlich noch zum diffusen Haarausfall in der Haarkranzregion. Trotzdem ist bei Frauen der komplette Haarverlust oder eine partielle Glatzenbildung äußerst selten. Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia Areata) stelle eine weitere Form des Haarausfalls bei Frauen dar.
Der Haarausfall bei Frauen wird in aller Regel durch das Ludwig-Schema dargestellt, es kann aber auch das Olsen-Schema Anwendung finden. Abweichend von den typischen Schemata, können bei Frauen auch Geheimratsecken auftreten. Häufig sind diese Geheimratsecken das Resultat von strengen Zöpfen (Alopecia Mechanica) oder angeboren.
Haartransplantation Frauen: Der Ablauf
Eine Haartransplantation kommt nicht nur für Frauen mit androgenetischem Haarausfall in Betracht. Immer mehr Patientinnen, die ihre Haare durch einen Unfall verloren haben oder von Geburt an eine zu hohe Stirn haben, entscheiden sich für einen Korrektureingriff.
Die Haartransplantation bei Frauen hat die gleichen Risiken wie eine Haarverpflanzung bei Männern. Liegt die gesicherte Diagnose für das Vorliegen einer androgenetischen Alopezie vor und ist zudem ein ausreichend mit Haarfollikel bewachsener Haarkranz (Donor) vorhanden, dann steht einer Haarverpflanzung nichts mehr im Wege.
Die Methoden für Haarverpflanzungen bei Frauen
Als Operationstechniken kommen ebenfalls die beiden gängigsten Haartransplantationsverfahren zur Anwendung: Die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) und die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation).
Die beiden Methoden unterscheiden sich bei der Entnahmetechnik der einzelnen Haargruppen im Spenderbereich. Bei der FUE-Technik werden die Haargruppen einzeln mit einem maximal 0,9 mm breiten Hohlbohrer aus dem Spenderbereich entnommen. Bei der FUT-Methode wird ein Hautstreifen aus dem Entnahmebereich geschnitten, der anschließend unter dem Mikroskop in die einzelnen Haargruppen zergliedert wird. Der Entnahmebereich wird in aller Regel der Hinterkopf der Patientin sein, da die Haare in diesem Bereich resistent gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) sind, welches für den anlagebedingten Haarausfall maßgeblich verantwortlich ist. Die transplantierten Haare verlieren diese Resistenz auch nicht nach der Haartransplantation. Im letzten Schritt werden die natürlichen Haargruppen in den Empfängerbereich eingefügt, wobei immer einzelne Haarfollikel (Grafts) umgesetzt weder, entweder in bestehende lichter gewordene Bereiche zur Haarverdichtung oder auf komplett kahles Gebiet, wie den sogenannten Geheimratsecken, oder um eine Haarlinie tiefer zu legen und eine hohe Stirn zu verkleinern. Die neuen Haarfollikel wachsen nach der Haar-Operation dauerhaft weiter und fallen – vorausgesetzt man erleidet keine andere Krankheit – bis zum Lebensende nicht mehr aus.
Vor- und Nachteile der Haartransplantation bei Frauen
Haartransplantationen können viele Vorteile für Frauen haben, darunter:
Vorteile
- Steigerung des Selbstbewusstseins und des Wohlbefindens
- Natürliches Aussehen und ganz normales Tragegefühl des transplantierten Haares, Haare wurden lediglich umverpflanzt, es handelt sich um eigene Haare
- Lang anhaltende Ergebnisse
Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die Frauen berücksichtigen sollten:
Nachteile
- Kosten: Haartransplantationen können teuer sein und sind oft nicht von der Krankenkasse abgedeckt.
- Risiken: Wie bei jeder Operation gibt es auch bei Haartransplantationen Risiken, wie z.B. Infektionen oder unerwünschte Ergebnisse.
- Zeitlicher Aufwand: Eine Haartransplantation erfordert eine gewisse Zeit für die Vorbereitung, die Operation selbst und die Nachsorge. Zudem dauert es bis zu 12 Monaten bis alle Haare wachsen und bis die eingesetzten Haaren z.B. wieder 24 cm sind, können somit 2-3 Jahre vergehen! Dies kann für manche Frauen eine Herausforderung sein.
Komplikationen und Risiken bei Frauen Haartransplantation
Obwohl Haartransplantationen in der Regel sicher sind, gibt es bestimmte Risiken und Komplikationen, auf die Frauen achten sollten. Dazu gehören:
- Blutungen
- Infektionen
- Narbenbildung
- Verlust der transplantierten Haare
- unnatürliche Haaransätze
Es ist wichtig, dass Frauen, die eine Haartransplantation in Erwägung ziehen, ausführlich mit ihrem Arzt sprechen und sich über alle Risiken und Komplikationen informieren.
Vorbereitung und Nachsorge
Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden, sollten Frauen, die eine Haartransplantation planen, einige wichtige Schritte unternehmen. Dazu gehören:
- Eine gründliche Konsultation, um die beste Methode und die zu erwartenden Ergebnisse zu besprechen.
- Eine sorgfältige Vorbereitung auf die Operation, einschließlich der Vermeidung bestimmter Medikamente und Aktivitäten.
- Eine sorgfältige Nachsorge, einschließlich der Verwendung von speziellen Shampoos und der Vermeidung von bestimmten Aktivitäten wie Schwimmen oder Saunabesuchen.
Eine Haarverpflanzung ohne Rasur – die Unshaven-Methode – ideal für Frauen mit Geheimratsecken und bei einer hohen Stirn
Gerade für Frauen, aber auch für Menschen, die viel in der Öffentlichkeit stehen, ist es schwer und kaum nachvollziehbar, warum für eine Behandlung der Haarschopf großflächig rasiert werden soll. Denn das Haar wächst nur ca. 1 cm im Monat nach und Haare, welche auf 1 mm gekürzt werden, brauchen zwei Jahre, um wieder 24 cm lang zu werden. Frauen, die keine Rasur über sich ergehen lassen möchten, können sich heutzutage für eine neue Technik, nämlich die Unshaven-Methode entscheiden. Hierbei handelt es sich grundsätzlich um eine FUE-Methode, bei der jedoch auf die Rasur der bestehenden Haare in der Empfangszone und ebenso im Entnahmebereich verzichtet wird. Voraussetzung dafür ist, dass die zu transplantierten Bereiche noch recht klein sind. Das ist meist bei der Haarverpflanzung von Geheimratsecken oder einer hohen Stirn bei Frauen der Fall. Die Unshaven-Methode kann aber auch zur Anwendung kommen, wenn nur lichter gewordene Gebiete verdichtet werden sollen. Auch in solch einem Fall ist die Haartransplantation ohne Rasur möglich! Diese Methode ist jedoch deutlich teurer und wird nur von wenigen Haarchirurgen ausgeführt.
Haartransplantation Frauen: Die Besonderheiten beim Design von Haarlinien
Grundsätzlich gilt beim Design weiblicher Haarlinien, dass in der Front auf den ersten mm zwingend einzelne Grafts mit nur einem Haar (1-Haar-Transplantate) bepflanzt werden sollten. Viele Frauen, die nicht von erblichem Haarausfall betroffen sind, haben von Natur aus oft einen feinen Flaum am Beginn des Haaransatzes wachsen, der leider auch mit einer Haarverpflanzung nicht nachgebildet werden kann.
Ein erfahrener und renommierter Haarchirurg wird natürlich bei Frauen darauf achten, am Haaransatz nur 1-Haar-Transplantate zu verpflanzen, aber er kann an der Haardicke der Grafts aus dem festen Haarkranz nichts ändern, die eine normale Haardicke haben. Auch wenn ein feiner Flaum, wie bei Frauen oft üblich, nicht mit einer Haartransplantation nachgebildet werden kann, kommen die Resultate erfahrener Haarchirurgen der Natur verblüffend nahe, und daher sind die meisten Frauen mit dem Resultat der Haartransplantation sehr zufrieden. Bei der Auswahl des Haarchirurgen ist es wichtig darauf zu achten, ob dieser bereits ausreichende Erfahrungen mit dem Design weiblicher Haarlinien gesammelt hat. Das Vorliegen entsprechender Referenzen und Muster von bereits behandelten Frauen ist ein starkes Indiz für ebendiese Erfahrung.
Eine hohe Stirn durch einen SHA-Eingriff verkleinern
Sollten eine Frau gar nicht an Haarausfall leiden, sondern nur eine zu hohe Stirn haben, dann kann diese durch das Herabsetzen der Haarlinie korrigiert werden.
Zwar gibt es bei einer hohen Stirn bei Frauen grundsätzlich die Möglichkeit einer Haartransplantation, aber die Haarlinie kann auch durch einen chirurgischen Eingriff verschoben und dadurch die Stirn verkleinert werden. Dieses Verfahren heißt Surgical Hairline Advancement (SHA). Es handelt sich also um eine chirurgische Haarlinienverschiebung.
Beim SHA-Eingriff wird die gesamte Stirnhaarlinie bei Frauen durch einen trichophytischen (Haarlinien-) Schnitt um 1,5 bis 5 cm vorverlagert. Durch die Vorverlagerung der Haarlinie kann die Stirnhaut entfernt werden. So verkürzt sich die Höhe der gesamten Stirn bei betroffenen Frauen. Das Ausmaß der Absenkung ergibt das sofortige Ergebnis. Die Dichte der vorgeschobenen Haarlinie sowie die damit verbundenen Möglichkeit, bei Frauen die Augenbrauen auf Wunsch ästhetisch anzuheben, ist der Haartransplantation deutlich überlegen. Voraussetzung für den SHA-Eingriff bei Frauen ist jedoch, dass die Patientin über eine ausreichende Beweglichkeit der Kopfhaut verfügt, um das gewünschte Ausmaß der Vorverlagerung erreichen zu können. Des Weiteren muss die Patientin über eine gute frontale Haardichte verfügen. Ein stabiler vorderer Haaransatz ist bei Frauen eine grundlegende Voraussetzung, da bei weiter fortschreitendem Haarausfall die Narbe der Schnittführung freigelegt werden könnte.
Die Kosten einer Haartransplantation bei Frauen
Die Kosten für eine Haartransplantation bei Frauen unterscheidet sich nicht wesentlich von den Kosten für männliche Haartransplantationen und hängen in erster Linie von der jeweiligen Technik (FUE- oder FUT-Methode), der jeweiligen Klinik und der Anzahl der zu transplantierenden Grafts (Haarfollikel) ab. Die Anzahl der Grafts ist von mehreren Punkten abhängig. Welches Ziel will ich als Frau erreichen? Wo soll meine neue Haarlinie angelegt werden? Wie groß ist der Bereich, der neue Haare erhalten soll? Welche Haardichte soll erreicht werden?
Die Anzahl der Grafts, die umgesetzt werden sollen, hängt außerdem von den Eigenschaften des Donorhaares (Haarkranz) ab. Diese Eigenschaften sind die Dichte des Haarkranzes, der Haarschaftdurchmesser, die Haarfarbe (und damit dem Kontrast zwischen der Kopfhaut und dem Haar) sowie davon, ob es sich um lockiges, welliges oder glattes Haar handelt.
Aktuell bewegen sich die Kosten für eine Frauen-Haartransplantation in Deutschland bei 3,50 bis aber 5 Euro pro Graft. In der Türkei betragen die Kosten derzeit etwa 1,80 Euro pro Graft, allerdings sind dort die Risiken gerade bei Billig-Anbietern um einiges höher. Betroffene Frauen müssen bei einer durchschnittlichen Haartransplantation in Deutschland, bei der 2000 Grafts umgesetzt werden, mit Kosten in Höhe von rund 7.000 Euro – 10.000 Euro rechnen.
Da es sich bei der Haartransplantation in aller Regel um einen ästhetischen Eingriff handelt, der aus Sicht der Krankenkassen medizinisch nicht notwendig ist, werden die Behandlungskosten nicht übernommen und müssen von der Patientin getragen werden.
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